Musée Catalan d'Arts et Traditions Populaires in ArgelèsReblausöfen

 

Die Reblauskrise in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zerstörte die Existenzgrundlage vieler Weinbauern und führte zu großer Armut.

Dies galt für den Weinbau in ganz Europa. Besonders betroffen waren jedoch die französischen Weinbauern, da wegen des Mehltaus viele Weinberge gerodet und Mitte des 19. Jahrhundert neu bepflanzt hatten.  Um 1870 stellte man fest, daß die amerikanischen Reben resistent gegen die Reblaus sind. Es dauerte jedoch noch mehrere Jahrzehnte bis man die Weinberge mit amerikanischen Unterlagsreben bepflanzt hatte und die europäischen Rebsorten darauf pfropfte. Zuvor bemühten sich Wissenschaftler erfolglos - darunter auch Louis Pasteur -, ein chemisches Mittel gegen die Rebläuse zu finden.


Bis zu diesem Zeitpunkt führten die Winzer einen aussichtslosen Kampf, in dem sie versuchten die unzähligen Larven mit eisernen Handschuhen von Hand zu zerdrücken. Eine kleinere Verbesserung, wenn auch keine wirkliche Lösung, brachte zwischenzeitlich die Entdeckung von Benoît Raclet aus dem Beaujolais. Er stellte zufällig fest, daß die einzigen Rebstöcke seines Weinbergs, die überlebten, die waren, die immer mit dem heißen Spülwasser aus der Küche in Berührung kamen. In der besonders stark betroffenen Region von Roussillon wurden dann mit Rebholz befeuerte Boiler in den Weinbergen betrieben, wie hier einer abgebildet ist, Wasser heiß gemacht und damit die Rebstöcke gegossen. Letztendlich nicht sehr hilfreich.


Klimaveränderungen, brachliegende Weinberge und die steigender Anzahl von Haus - und Zierweinreben sowie der (kleine) Trend zu Neuanpflanzung mit wurzelechten Rebstöcken verhelfen derzeit der Reblaus wieder zu einer größeren Verbreitung.

 

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