Amphorenwein

 

Die Griechen und die Römer haben den Wein nicht erfunden, aber sie haben ihn weiterentwickelt und in nicht wenige Länder Europas getragen. Ein Grund ihn heute wieder in Amphoren auszubauen?


Die ältesten Spuren von Weinbereitung fand man in Georgien: 5-7.000 Jahre alte Tresterrückstände sowie in der Erde vergrabene Tongefäße. Und in Georgien wird auch heute noch der Wein auf diese sehr alte Weise hergestellt. Die Trauben werden in Holzbottichen mit den Füßen zerstampft und dann in große, in der Erde vergrabene, Qveri genannte, Tongefäße gefüllt und mehr oder weniger luftdicht verschlossen. Daraus entstehen Weine, die Aromen entwickeln, die mit den bekannten Weinaromen nur wenig zu tun haben.

Heute gibt es eine zunehmende Zahl von Winzern, die sich wieder dieser Art von Vinifizierung zuwenden.Und was ursprünglich als Spinnerei abgetan wurde, existiert heute als kleiner Trend und durchaus beachtliche Nische. Ausgangspunkt sind sicher der biologische oder biodynamische Weinbau und daraus folgend die Kritik an industriell hergestellten, austauschbaren, "seelenlosen" Weinen. Hinter den Begriffen "Orange Wines", "Natural" und "Raw Wines" verbergen sich ähnliche ideologische Ansätze: Biologischer oder bodynamischer Weinbau zur Herstellung von Weinen, die so weit wie möglich naturbelassen (Naturhefen, geringe oder keine Schwefelung etc:) ausgebaut werden und die dadurch geschmacklich sehr viel individueller sind, als das Gros der anderen Weine. Folgerichtig verdrängt die Amphore oder das Betonei den Stahltank mit Thermoregulierung. Wird dabei nicht größte Sorgfalt bei der Traubenqualität und auf den Ausbau gelegt, entstehen grauenhafte Getränke. Von guten Winzern kommen jedoch Weine, die die Aromapalette sehr erweitern. Auch wenn ein Trend hin zu solchen Weinen zu spüren ist, glauben wir, dass - schon aus Preisgründen - diese Art von Weinen eher ein Nischenprodukt bleiben werden. Gute Exemplare kosten immerhin schnell zwischen € 20 und € 60.

Für diese Weine gibt es noch keine festgeschriebenen, verbindlichen Regeln. Unter "Orange Wines" versteht man jedoch maischevergorene Weißweine mit einer längeren (bis zu mehreren Monaten) Maischestandzeit. Die in dieser Zeit aus den Beerenhäuten herausgelösten Farbstoffe färben den Wein dunkler, was durchaus treffend mit "orange" - der 4. Weinfarbe - beschrieben wird. Als natural oder raw wines werden im englischsprachigen Bereich biologisch oder biodynamisch produzierte Weine bezeichnet, die von Hand gelesen wurden und spontan vergoren sind. Es dürfen keine "winemaking additivs" zugesetzt und die malolaktische Gärung darf nicht verhindert werden und dies bei möglichst geringen Schwefelbeigaben.

Weiterführend und sehr informativ, das Video auf der Website von orange & natural wines.

 

© für Inhalte und Bilder bei arbovin erhard arbogast.

Veröffentlichung nur mit unserer Genehmigung.

 

Homepage-Sicherheit

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Mehr Informationen unter den Datenschutzhinweisen.