Bonnieux

 

Von Apt aus gesehen das zweite Bergdorf des Luberon an seiner Nordflanke, wobei sich die Bewohner sicher das "Dorf" verbeten würden.

 

 

Spektakulär an einen Luberon-Abhang geschmiegt, sieht es von unten sehr malerisch aus und vom Dorf gibt es sehr schöne Ausblicke ins Tal, nach Lacoste und zum Mont Ventoux.

 

In Bonnieux lohnt der Besuch der alten Kirche am höchsten Punkt des Ortes, dabei passiert man einige noch teilweise erhaltene Befestigungsmauern und Stadttore.  Beliebt ist das Restaurant César's, sicher auch wegen der tollen Aussicht von der Terrasse.

 

 

In der Umgebung gibt es ebenfalls einiges zu sehen und zu schmecken. Etwas oberhalb von Bonnieux gibt es einen Zedernwald mit rund 250 ha, der Mitte des 19. Jahrhunderts mit Samen aus dem Atlasgebirge angelegt wurde. Die heutige Größe erreichte der Wald, nachdem bei einem verheerenden Waldbrand im Luberon 1952 große Teile des sonstigen Waldbestands vernichtet wurden. Die Zedern erwiesen sich nicht nur widerstandsfähiger gegen das Feuer, sie eroberten in der Folge auch die frei gewordenen Flächen. Touristisch ermöglicht er wenig anstrengende Wanderungen (Spaziergänge), die auf Grund des Dufts und des Schattens im Sommer sehr angenehm sind. Man kann daraus aber auch Tagestouren machen. Wirtschaftlich ist das besonders widerstandsfähige Zedernholz eine nicht zu unterschätzende Größe.

 

Rechts am Eingang Infos über die Seidenraupenzucjht(C) Par Original téléversé par Turris sur Wikipédia français. — Transféré de fr.wikipedia à Commons par Bloody-libu utilisant CommonsHelper., CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=20449194

 

Nicht weit weg vom Eingang zum Zedernwalds kann man, wer kann, sehr luxuriös wohnen und sehr gut speisen. Seit einigen Jahren besitzt das Restaurant "La Bastide de Capelongue" 2 Sterne im Michelin. Weniger luxuriös geht es mitten in Bonnieux im "Fournil" zu - wohl das alte Backhaus des Ortes. Sehr gutes Essen zu vernünftigen Preisen und einem originellen Service. Unbedingt reservieren, wenn möglich unter den Platanen vor dem Restaurant. Sehr stylish.

 

In Bonnieux gibt es noch ein kleines, aber sehenswertes Bäckereimuseum - ein Lieblingsziel des japanischen Bäckerpaares von der Bäckerei Obori in Haidhausen - immerhin eine der besten Bäckereien Deutschlands. Von etwas weiterem gibt es leider kein Museum - der Seidenspinnerei. Lediglich ein kleines Schild im Waschhaus des Hauses, in dem die Seidenraupen gezüchtet wurden (Magnanerie), kündet von diesem Wirtschaftszweig. Dabei war er ziemlich wichtig: In Bonnieux wurden Mitte des 19. Jahrh. 20.000 kg Kokons pro Jahr produziert und rund 1.700 kg Rohseide. Dies war in vielen Teilen der Provence nicht anders. Viele Weingüter mit einer längeren Tradition bauten neben Wein auch Färberröte (Garance) an und züchteten Seidenraupen. Die Zucht wurde nach dem 2. Weltkrieg komplett eingestellt, weil sie nicht komkurrenzfähig zur Kunstseide und anderen synthetischen Stoffen war. Die Anpflanzung der Maulbeerbäume zur Raupenzucht hat die Landschaft der Provence nachhaltig verändert.

 

Fährt man nach Norden die D 149 aus Bonnieux, kommt man an dem sehr guten Weingut  "La Canorgue" vorbei. Der älteste Teil der Kelleranlage stammt noch aus römischer Zeit. Und etwas weiter kommt man an den Pont Julien, eines der wichtigsten Überbleibsel römischer Präsenz in diesem Teil der Provence. Sie war Teil der Via Domitia und wurde bis 2005 als Teil einer Departementstraße genutzt und gilt deshalb als eine der besterhaltenen römischen Brücken in Frankreich.

 

 

Tipp: Wer über Ostern im Luberon ist, sollte den Töpfermarkt in Bonnieux nicht versäumen. Er versammelt mit die besten Töpfer der Provence und wenn man Glück mit dem Wetter hat, dann ist dies ein guter Frühlingsbeginn.

 

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