Die Weine der Champagne
Die Champagne ist das ausschließliche Herkunftsgebiet von dem Champagner, dem teuersten und sicher auch imageträchtigsten Schaumwein der Welt. Die Winzer und insbesondere die Champagnerhäuser haben allerdings auch alle Marketingmöglichkeiten ausgeschöpft, um sich diesen Spitzenplatz auch preislisch zu erobern. Wo sonst hätte man über Lobbyarbeit oder wenn nötig durch Gerichtsverfahren verbieten lassen, dass ein Parfüm sich Champagne nennt oder dass das Verfahren der Flaschengärung nicht mehr - wie viele Jahrzehnte davor - als Champagnerverfahren (Méthode champenoise) bezeichnet werden darf. Dabei gibt es schon lange einen erbitterten Streit zwischen der Blanquette de Limoux und dem Champagner, wer denn nun eigentlich dieses Verfahren "erfunden" habe. Die Hersteller der Blanquette behaupten zumindest auch heute noch, dass sie es im Jahr 1531 gewesen seien und damit rund 200 Jahre früher als Dom Perignon in der Champgne.
Aber es ist unbestreitbar, dass Marken wie Veuve Clicquot, Moët et Chandon oder Roederer weltweit bekannt sind. Und da ist es natürlich für Werbe- und Verkaufszwecke sehr hilfreich, wenn ein James Bond Dom Perignon trinkt oder Winston Churchill sein Pferd nach seinem Lieblingschampagner "Pol Roger" nannte. Pol Roger hat sich übrigens 1954 mit einer Spezialcuvée, die nach Winston Churchill benannt wurde, revanchiert. Von Churchill stammt auch der Spruch :"Bei einem Sieg haben wir ihn verdient, bei einer Niederlage brauchen wir ihn."
Völlig unabhängig davon wachsen auf den besonderen Kreideböden der Champagne ganz ausgezeichnete Chardonnays, die sich alleine als Blanc de Blancs oder zusammen mit den roten Pinot Noir- und Pinot Meunier-Trauben hervorragend zur Schaumweinherstellung eignen. Die Blanc de noirs - weißgekelterte Champagner aus den beiden Rotweinrebsorten - und Rosé-champagner ergänzen das Angebot. Der letztere übrigens der einzige Rosé, der durch Mischung von roten und weißen Grundweinen hergestellt werden darf.
Champagne Jean Pernet
Ein kleines, aber feines Champagnerhaus mit Sitz in Mesnil-sur-Oger, mitten im besten Anbaugebiet für Chardonnay. Dort liegen auch überwiegend die 17 ha eigenen Weinberge, hauptsächlich mit Chardonnay (60%) bestockt. Die übrigen Rebflächen sind bepflanzt mit Pinot noir (30%) und Pinot Meunier (10%). Die Rebstöcke haben ein Durchschnittsalter von 30 Jahren. Die Champagner sind sehr weinig und voll, so dass man sie sehr gut auch zum Essen trinken kann. Sie wurden vielfach prämiert.