Mt. Ventoux zur Kirschblüte

Der Mistral ist brutal und kalt

 

Der Mont Ventoux ist der beherrschende Berg im Vaucluse. Mit seinen knapp 2000 m ist er von fast überall zu sehen. Und der Mistral, der mit manchmal mehr als 100 Stundenkilometern kalt und stark von Norden nach Süden bläst, hat es natürlich auch auf diesen "windigen" Berg abgesehen.

Im Winter schneebedeckt, unterscheidet sich der verkarstete Gipfel im Sommer nur durch eine etwas gelblichere Farbe. Auf dem Gipfel, den als erster Petrarca bestiegen hat, zumindest über dessen Besteigung er 1336 geschrieben hat und der deshalb als der Begründer des Alpinismus gilt, übersieht man das gesamte Vaucluse: Im Norden die Baronnies und die Dentelles de Montmirail wo die Weine von Gigondas, Vacqueyras, Cairanne und Rasteau herkommen. Im Westen Avignon, die Rhône und Châteauneuf-du-Pape, im Osten die Montagnes de Lure und im Süden den Luberon. ein Berg, der nicht nur durch Petrarca berühmt wurde, sondern er war in der Neuzeit häufig auch Etappenziel der Tour de France. Ein Denkmal auf der Südaufstieg erinnert allerdings auch an den tragischen Tod des britischen Radrennfahrers Tom Simpson 1967, bei dem post mortem die Einnahme von Amphetaminen und Alkohol festgestellt wurde.

 

Wie bereits erwähnt wachsen in diesem Departement die größten Rotweine der südlichen Rhône. Nicht unmaßgeblich beteiligt hieran sind die Päpste. Clemens V. - ein Franzose - hatte 1309 aus verschiedenen Gründen, Avignon zu seinem Sitz erklärt. Ihm folgten weitere 6 Päpste, ehe Gregor der XI. wieder nach Rom zurückkehrte. Auf Grund der anhaltenden Zwistigkeiten gab es allerdings im Anschluß römische und avignonesische Päpste. Das große Schisma wurde erst 1417 auf dem Konstanzer Konzil zugunsten von Rom beendet.

 

Der Papstzeit in Avignon verdanken wir aber nicht nur den gigantischen Papstpalast in Avignon, sondern auch die Sommerresidenz und den Wein in Châteauneuf-du-Pape, einer der ersten Weine Frankreichs der in den 30ger Jahren des vorigen Jahrhunderts die Appellation Controlée erhielt.

 

Der Luberon - ein Bergrücken, der sich von der Rhône bei Cavaillon in östliche Richtung bis Manosque an der Durance erstreckt -, berührt damit die beiden großen Flüsse der Provence. Er war immer nur an seinen Rändern dichter besiedelt: Im Norden die Bergdörfer Oppède, Ménerbes, Lacoste, Bonnieux und Saignon und im Süden beispielsweise Merindol, Lourmarin, Curcuron, la Tour-d'Aigues. In den engen Schluchten und in den kleinen Ansiedlungen wie Buochs oder Sivergues konnten sich auf Grund ihrer Abgeschiedenheit, dann auch im 16. Jahrhundert die Waldenser vor den grausamen Verfolgungen verstecken. Dies verhinderte aber nicht die Massaker an mehreren tausend sog. Ketzern nach dem Edikt von Merindol im Jahr 1545. Die Ruinen der Burg von Merindol und ein Mahnmal erinnern daran. Die Unzugänglichkeit dieser Landschaft hat dazu geführt, daß die Natur relativ unberührt geblieben ist. Zusammen mit Maßnahmen der Wiederaufforstung, die bereits 1860 mit dem großen Zedernwald begannen, haben dazu geführt, daß sowohl Flora als auch Fauna außergewöhnlich sind - ein ideales Wandergebiet, zumal die Wege inzwischen gut markiert sind. Aber auch auch mit dem Rad kann man das Gebiet auf gesondert ausgewiesenen Routen sehr gut erkunden. Schöne Orte wechseln ab mit landschaftlichen Besonderheiten. Weitere Reisetipps finden Sie hier.

 

Oder Sie wechseln auf die Seite "Der Luberon" mit einer detaillierten Beschreibung der einzelnen Orte und weiteren Hinweisen.

 

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