Rocsalière und die Druiden

 

Seit dem Mittelalter wurden eine Vielzahl von Zöllen erhoben, unter anderem auch für Tabak und Salz (von daher auch heute noch die italienischen "Sali e Tabacchi").

 

Dabei erinnert auch dort nur noch das Schild an diese Zeit. Das staatliche Monopol gibt es schon lange nicht mehr.

 

 

Wo Steuern und Zölle erhoben werden, gab und gibt es immer auch Hinterzieher und Schmuggler. Deshalb durften die Salzlieferanten vom Etang de Berre ihre Ware nur über die Straße von Rocsalière anliefern. An dem markanten Felsen gab es einen Wachposten, der auch für die Zolleintreibung zuständig war und so entstand sein Name: La roque des saliers - der Fels der Salzhändler, heute Rocsalière.

 

Auf dem Weg zum Druidenfelsen

 

Häufig gelang es den Schmugglern durch die Kontrollen zu schlüpfen, nicht zuletzt weil ihnen die Bauern und Schäfer halfen. Kolportiert wird die Geschichte, dass sich im Frühjahr 1481 die Schmuggler, einige Bauern und Schäfer, darauf verständigten, die Zöllner zu überlisten. Zeitig im Frühjahr, lange vor dem normalen Almauftrieb (der Transhumance), erschienen sie mit einer riesigen Schaf- und Ziegenherde sowie einem Dutzend schwerbepackter Maultiere und Esel. Auf die Frage, warum sie jetzt schon zur Transhumance aufbrächen, argumentierten sie mit der großen Trockenheit dieses Jahres und alle Behälter seien mit Wasser gefüllt, um die Versorgung der Tiere auf dem Weg in die Alpen sicher zu stellen. Wenig vertraut mit der Transhumance ließen die Zöllner sie zusammen mit den, als Mönche verkleideten, Schmugglern und einer großen Menge Salz passieren.1

 

 

Vom Felsen von Rocsalière führt ein kleiner Weg über einen Bach zum "Rocher des Druides" - dem Druidenfelsen, manchmal auch "Schloss der "Druiden" genannt. Dies ist ein sehr schöner, kurzer Weg, den wir immer wieder gerne gehen - auch für ein kleines pique-nique (den Rosé kann man in La Marguerite, dem kleinen Bach, kühlen). Der Weg kann übrigens in verschiedene Richtungen zu mehr oder weniger langen Wanderungen erweitert werden. Der "Druiden"-Felsen hat etwas Magisches, obwohl er mit Druiden überhaupt nichts am Hut hat. Einige schlechte Frauen (auch Freudenmädchen genannt) wohnten dort und gingen ihrer Tätigkeit nach. Aus dem provenzalischen "lou toumple dei drudas" des Mittelalters (die Höhle der Dirnen) wurde französich "Le rocher des Druides" (der Druidenfelsen). René Bruni, von dem die Geschichte stammt, merkt an "Es ist nur die Übersetzung erhalten geblieben". Was insofern nicht ganz stimmt, weil man durchaus noch die Struktur und Reste der Behausungen und die Befestigungen am Felsen erkennen kann.²

 

1 Jean-Paul Clébert Memoire du Luberon 1984  

2 René Bruni Villages du Luberon 1992

 

 

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