Nîmes


Als die Römer im 121 v. Chr. die Region von Nîmes unter ihre Herrschaft brachten, gab es dort bereits eine große gallische Siedlung (Oppidum).

Sie befand sich am Fuß des Mont Cavalier, nahe der heutigen Source de la Fontaine. Diese Quelle war dem keltischen Quell-Gott Nemausus geweiht, der der Namensgeber der Stadt wurde.

 

In ihrer Blütezeit, die bis 200 n.Chr. dauerte, lebten dort bis zu 25.000 Menschen und sie wurde eine der wichtigsten römischen Städte außerhalb Italiens ("Rom Galliens"). Im Jahr 27 v. Chr. wurde sie zur "Colonia" erhoben und das umliegende Land an verdiente Soldaten vergeben. Diese Form der Kolonialisierung festigte die Macht Roms in der eroberten Gebieten.

Aus dieser Zeit gibt es eine Vielzahl von Funden und mit der Arena, dem Tempel Maison Carré und dem Augustustor auch sehr bemerkenswerte römische Bauwerke. Sehr sehenswert auch der Tempel der Diana an der Source de la Fontaine und die Tour Magne: Ursprünglich wohl ein Wachturm der Gallier und Teil der Befestigung des Oppidums, stockten die Römer den 18 m hohen achteckigen Turm aus dem 3. Jahrhundert auf 36 m auf, wohl auch um ihre Macht zu demonstrieren.

(C) Par Carole Raddato from FRANKFURT, Germany — The Porte d’Auguste, part of the fortifications of (C) Nemausus, Nîmes, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=37880455Nîmes ist eine sehr sehenswerte, lebendige Stadt, in deren Umgebung es eine Vielzahl von weiteren Sehenswürdigkeiten aus der gallo-romanischen Zeit gibt. Die bekannteste ist sicher der Pont du Gard, aber auch die vielen Oppida aus keltischer Zeit (Ambrussum) und die erhaltenen Straßenabschnitte der Via Domitia mit ihren Km-Steinen lohnen den Besuch. Die Darstellung der langen Geschichte von der vorrömischen, keltischen Zeit bis in die nachrömischen Epochen ist in einer ganz hervorragenden Weise im neuen Musée de la Romanité gelungen. Dabei ist der Museumsinhalt wunderbar in moderne Arhitektur verpackt und korrespondiert aufs Trefflichste mit der alten Arena.

 

Zu diesen Sehenswürdigkeiten kommt die sehr vorteilhafte Lage von Nîmes: Maximal 50 km weit fahren muss man, um in die Camargue zu kommen, mit Arles die 2. römische Metropole in dieser Region zu besuchen oder an die Strände des Mittelmeers zu gelangen. Und Nîmes verfügt über eine eigene Appellation für Wein: Die Costières de Nîmes. Frische Weißweine, saftige Rosés und kräftige Rotweine aus den Rebsorten der südlichen Rhône passen sehr gut zu den lokalen Spezialitäten. Empfehlenswert z.B. die Weine der Domaine Mourgues du Grès oder Mas des Tourelles. Auf beiden Weingütern wurden z.T. umfangreiche römische Funde gemacht, die auf Tourelles auch besichtigt werden können. Dieses Weingut stellt u.a. auch Weine nach römischem "Rezept" her - mit Meerwasser, Honig, Kräutern......

(C) Par Przemysław Sakrajda — Travail personnel, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11521863 Und noch ein Tipp: Im Juli und August veranstaltet Nîmes die "Jeudis de Nîmes": An jedem Donnerstag findet eine Vielzahl von Veranstaltungen statt und es gibt Märkte mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten. Ein Programmpunkt sind die "Jeudivin" in der Nähe der Arena. Ein wunderbares Wortspiel mit einem wunderbaren Inhalt: Die Weine der Costières de Nîmes können verkostet werden, dazu kann man Kleinigkeiten essen und mit den anwesenden Winzern fachsimpeln. Und das Wortspiel: Jeudivin heißt Weindonnerstag, aber auch göttliches Spiel und wer nicht so genau hinhört kann auch Weinspiel verstehen. Auf jeden Fall ein schöner Abend.
 

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