Der Saltner

 

Wenn man ins Südtiroler Weinmuseum in Kaltern kommt, dann trifft einen der strenge Blick einer schrägen, durchaus aber auch furchteinflößenden Figur: Ein Saltner.

 

 

 

 

Seit der frühen Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert gehörte er zur Gruppe der Wald- und Feldhüter. Seine Aufgabe bestand darin, die Ernte in den Weinbergen vor Diebstahl zu beschützen. Während der Traubenreife ein Job von 24/24 Std. pro Tag und 7x7 Tage die Woche. Meist schlief der Saltner auch in den Weinbergen in den sog. Saltnerhütten, um möglichst immer präsent zu sein. Der Begriff "Saltner" hat sich bis in die heutige Zeit auf dem Ritten oder in Kastelruth als Bezeichnung für den Almhirten erhalten.

 

Wohl immer schon fiel er durch eine ausgefallene Kleidung auf. Dies verstärkte sich jedoch mit dem stärker werdenden Tourismus im 19. Jahrhundert. Indem er Touristen auf vielbegangenen Spazierwegen führte, verdiente er sich ein Zubrot. Überliefert ist z.B. die Begegnung der Kaisern Elisabeth von Österreich (1837-1898) mit einem Saltner in der Nähe von Meran. Ihre Hofdame schrieb: "Während unserer Wanderungen in den Weinbergen stießen wir einmal auf eine lebende Vogelscheuche. [..] Die Kaiserin sprach die raffiniert kostümierte Vogelscheuche an. Wir erfuhren, dass er der Saltner sei."

 

 

 

Quelle: wein.kaltern MAGAZIN 2019 - Brigitte Strauß Der Saltner - Amtsperson und Kunstfigur

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