Entenmuscheln


Nordspanien-Reisende und Portugal-Liebhaber kennen diese "Muscheln" unter dem Namen percebes (perceves). Sie gelten dort als Delikatesse und werden z.T. sehr teuer bezahlt.


Eigentlich sind es ja Krebse mit einigen verqueren Besonderheiten: Wer einmal einen Platz an einem Felsen gefunden hat, bewegt sich nicht mehr und ernährt sich nur vom Plankton. Sie haben kein Herz, deshalb haben sie wohl auch keine Angst nur an wildumtosten Felsen mit Tidenhub zu leben (Nordspanien, portugiesische Atlantikküste, Belle Île in der Bretagne). Angst kann man aber um die "Pflücker" haben, die unter Einsatz ihres Lebens mit Spachteln diese Tiere für die Feinschmecker von den Felsen pflücken.

Jetzt gibt es diese so merkwürdigen Tiere auch aus französischer Aquakultur. Ein Grund Sie einmal zu verkosten. Sie werden in Meer-)Salzwasser gekocht (80 g/Liter). Dafür das Salzwasser mit 1 Lorbeerblatt und 2 Zitronenscheiben aufkochen. Die Entenmuscheln zugeben und herausnehmen, wenn das Wasser wieder sprudelt. In einer vorgewärmten Schüssel servieren. Wenn man die Entenmuscheln zu lange kocht werden sie hart und warm bzw. lauwarm schmecken sie besser.

Und nun die Frage: Lohnt es sich für diese Spezialität ein kleines Vermögen auszugeben? Immerhin kosten die besten Exemplare € 200 und mehr das kg und die Portion im Restaurant rund € 50. Vorweg: Die Entenmuscheln aus Aquakultur sind wesentlich billiger - sie kosten rund € 45/kg. Dies könnte einer der Gründe sein, warum sie weniger fleischig und das Geschmackserlebnis vielleicht nicht so intensiv wie bei den wilden, gepflückten Exemplaren ist. Sie schmecken gut, haben eine gewisse Ähnlichkeit mit Austern, sind aber nicht so intensiv, sondern feiner im Geschmack. Man schmeckt Meer pur, der Krebsgeschmack tritt dagegen in den Hintergrund. Für ein endgültiges Urteil muss man wirklich einmal die "echten" Entenmuscheln vor Ort probieren.

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