DOC Prosecco
 
Gerade noch rechtzeitig vor Einführung der EU-Weinmarkt-Regelungen, der die bisherigen Länder-Zuständigkeiten auf europäische Ebene hebt, wurde der Prosecco zur DOC* bzw. bestimmte Gebiete zur DOCG* heraufgestuft, um damit dem Billig-Prosecco einen Riegel vorzuschieben. Die Regeln der DOC  sind wesentlich strenger als die bisherigen IGT-Regelungen, wie auch sonst in Italien.
 
Die fünf Grundregeln:

Die Trauben: Sie müssen aus Weinbergen des gesetzlich eingegrenzten Gebietes stammen und im Register der Handelskammer eingetragen sein. Aus dem Register gehen die Katasterwerte hervor, über die die einzelnen Weinberge identifiziert werden.

Die Rebsorten: Derzeit sind mindestens 85 Prozent Prosecco-Trauben vorgeschrieben und maximal 15 Prozent anderer Traubensorten erlaubt.

Die Vinifikation: Sie muss nach den Normen des Produktionsreglements und darf ausschließlich in den Gemeinden innerhalb des DOC-Gebiets erfolgen. Die Herstellung von Cartizze ist nur im Gemeindegebiet von Valdobbiadene erlaubt.

Die Abfüllung und Versektung: Sie dürfen nur in Weinkellern der Provinz Treviso vorgenommen werden, für Kellereien in der Provinz Venedig bedarf es einer Sondergenehmigung.

Die Vermarktung: Vor der Abfüllung wird jede Partie Wein einer organoleptischen Prüfung unterzogen, die eine Önologenkommission der Handelskammer durchführt (gilt nur für DOCG-Weine).

Diese fünf Regeln, die jeder Produzent einhalten muss, um die kontrollierte Ursprungsbezeichnung zu erhalten, sind aufgestellt worden, um dem Verbraucher die Sicherheit der Herkunft und eine gute Qualität zu garantieren.  
 
Ergänzen muß man noch, daß in diesem Zusammenhang auch die Hektarerträge drastisch reduziert wurden: Waren es bei der IGT noch 25.000 kg Trauben pro Hektar, so wurden jetzt Höchsterträge bei der DOC Prosecco auf 18.000 kg und bei den DOCG-Weinen auf bis zu 12.000 kg pro Hektar beschränkt.
 
Die ersten Flaschen des Prosecco DOC 2009 sind bereits erhältlich. Die ersten DOCG-Weine, die unter den neuen Regeln entstanden sind, werden ab 1. April 2010 in den Regalen der Händler stehen. Es müßte durch die strengeren Regelungen, einen spürbaren Preisanstieg vor allem im unteren Preissegment geben, da die allein die Ertragsbeschränkungen zu einem Rückgang des Ertrags um 25% führen, die Arbeits- und sonstigen Kosten bei der Traubenproduktion jedoch praktisch gleich bleiben.
 
Soweit die Theorie. Die Realität zeigt, daß die Zeit des Billig-Proseccos noch nicht vorbei ist. Aldi als auch Lidl haben in den vergangenen Wochen DOC-Prosecco für 1,49 und 1,79 (€ und brutto!). Ziehen Sie davon mal die MwSt ab und überlegen Sie was Versektung, Ausstattung und Transporte kosten. Was ist dann in den - zum Teil schönen - Flaschen drin????

© für Inhalte und Bilder bei arbovin erhard arbogast.

Veröffentlichung nur mit unserer Genehmigung.

 

Homepage-Sicherheit

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Dienste erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Mehr Informationen unter den Datenschutzhinweisen.