Euro CentsWeinpreisentwicklung

 

Erstmals seit einigen Jahren steigen die Weinpreise 2013 wieder überproportional. Wo und warum, das versuchen wir hier zu erklären.

Weltweit wird mehr Wein erzeugt als getrunken wird. Daran hat sich auch nach 2012 mit dem schlechtesten Ernteergebnis seit langem  nichts geändert. Warum dann Preiserhöhungen? Wenn wir einmal die hochspekulativen Werte aus Bordeaux und Burgund - die in der Krise stark eingebrochen waren - einmal beiseite lassen, dann ergibt sich ein sehr differenziertes Bild: In Deutschland, Frankreich und Teilen Italiens und da jeweils in ganz bestimmten Gebieten, gab es Ernteeinbrüche von bis zu 20%. Weltweit betrug der Rückgang allerdings nur 4%, weil beispielsweise in Amerika eine große Ernte eingefahren werden konnte.


Für alle Winzer, die Schwierigkeiten haben ihren Wein zu verkaufen, könnte man unterstellen, dass ein Ertragseinbruch mehr positive als negative Auswirkungen hat: Geringeren Ernte- etc. Kosten steht eine geringe Menge gegenüber, die verkauft werden muss. Dies würde aber voraussetzen, dass Weine dieses Segments bei geringerer Menge entsprechend teurer verkauft werden können. Auf Grund der weltweiten Überproduktion ist dies jedoch nicht der Fall. Bei meist nicht wesentlich beeinflussbaren Fixkosten rutscht der Winzer noch tiefer in die Schulden.


Ganz anders bei Winzern oder ganzen Weingebieten, deren Weine gesucht werden. Hier wirkt sich ein Ertragseinbruch sofort als Verknappung aus - dies ist generell in Deutschland der Fall, aber auch in vielen Gebieten Frankreichs und Italiens - und die Winzer nutzen die Chance zu überproportionalen Erhöhungen, auch wenn sie dabei oft nur in der Vergangenheit unterbliebene, aber notwendige Erhöhungen nachholen.


In dieser Situation stecken wir: Nicht wenige Winzer haben ihre Preise drastisch erhöht, nicht zuletzt mit dem Hinweis, dass die Preispolitik in den Vorjahren sehr moderat gewesen sei. Wer im Handel nicht in erster Linie über den Preis einkauft, besteht nur in Einzelfällen die Möglichkeit auf andere Winzer auszuweichen. Das bedeutet, dass die Erhöhungen 1:1 an den Konsumenten weitegegeben wird.

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