Merindol

 

"Vergib aber vergiss nie!" steht auf einer Tafel auf dem Weg hoch zur Schlossruine von Merindol. Sie wurde anlässlich der Eröffnung des Waldenser-Mahnmals 1978 von Nachkommen der umgebrachten Waldenser aus Italien und Deutschland angebracht.

 

Diese Stätte erreicht man nur zu Fuß mit einem ca. 10 - 15 minütigen Anstieg. Das Auto lässt man auf dem Parkplatz "Parking de la Muse" im neuen Ort. Die Sicht auf das Durance-Tal ist überwältigend, aber die Dokumentations- und Informationstafeln sind eher bedrückend. Dies wird sicher auch dadurch unterstrichen, dass hinter dem Schloss die Einsamkeit des Luberon beginnt und nur ein paar gut erreichbare Ruinen des alten und zerstörten Ortes als Ferienhäuser wieder aufgebaut wurden.

 

 

Die grauenhaften Vorgänge in Merindol und einigen anderen Gemeinden, in denen die Waldeser lebten, seien wenigstens kurz dargestellt: Am 1. Januar 1545 forderte der französische König Francois I. das Parlament der Provence schriftlich auf, sein Dekret umzusetzen, in dem er 4 Jahre zuvor angewiesen hatte" es so einzurichten, dass die Provence vollständig entvölkert und gesäubert werde von diesen Verführern". Die Leitung diese Aktion übernahm der Baron d'Oppède, Jean Maynier. Mit vielen Soldaten begann er am 13. April 1945 systematisch mit der Durchsuchung von insgesamt 24 Luberon-Dörfern. Dabei wurden rund 3.000 Frauen, Männer und Kinder gefoltert, vergewaltigt, ermordet oder verschleppt.

 

 

Durch Einflussnahme des Herzogs de Guise wurde dem Baron d'Oppède nicht der Prozess gemacht. Der französische Politiker, Schriftsteller und Historiker Jean-August de Thou (1553-1617) schrieb dazu:" Die himmlische Gerechtigkeit wog die der irdischen Richter auf, und er starb wenig später, an einer sehr schmerzhaften Darmerkrankung."

 

 

 

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