Jahreswechsel

 

Das Getränk zum Jahreswechsel muss sprudeln - Bubbles haben - wie das der Mann von Welt (oder die ähnlich tickende Frau) so nennt ("Brause für Alle"). Dabei entsteht die Frage, was weiß man denn so über die verschiedenen Prickelwässer.

 

An erster Stelle kommt natürlich der Champagner. Er schlägt vom Image und vom Preis alle anderen Schaumweine. Die Schönen und Reichen trinken ihn in Form von Dom Perignon, beworben von Brad Pitt oder mit dem schönen Namen "Ace of Spades", weil der "richtige" Name des Luxus-Champagners von Cattier für amerikanische Milliardärszungen so schwer auszusprechen ist (L’as de pique). Manchmal geht bei dieser Übermacht des Champagners unter, dass es in den verschiedenen Regionen Frankreichs auch sehr gute Crémants gibt.

 

Aber es gibt durchaus Kenner, die italienischem Franciacorta aus der Lombardei ähnliche Qualitäten zubilligen. Zumindest in der Spitze kann er aber - zumindest preislich - nicht mithalten. Auch stilistisch zeigt er sich in der Regel etwas runder, weniger mineralisch.

 

Ebenfalls hochgeschätzt sind spanische Cavas. Oft überraschend günstig im Verhältnis zur Qualität. Und man darf auch die deutschen Sekte nicht vergessen, die aus Riesling-Grundweinen oder wie in der Champagne aus Burgundersorten bereitet werden. Vor allem ein Produzent hat sich hier mit ausgezeichneten Qualitäten und Spezilitäten hervorgetan - das Sektgut Raumland. Es wurde 2021 vom Gault-Millau als "Sektgut der Weltklasse" ausgezeichnet und führt Sekte mit mehr als 100 Monaten Hefelager, Sekte mit einer hohen Geschmacksdichte und Komplexität.

 

Relativ neu, aber durchaus von hoher Qualität ist der "Britt Fizz" - englischer Schaumwein, der mit den gleichen Rebsorten und den gleichen Produktionsmethoden wie Champagner hergestellt wird - und wie in der Champagne ist Kreide das Gestein unter dem Mutterboden. Diese Qualitäten verdanken die Engländer auch dem ansonsten eher problematischen Klimawechsel. Während dem Brexit geschuldet sein dürfte, dass diese Schaumweine preislich auf dem Festland Europas ihre Probleme haben und wehe der Golfstrom macht Zicken.

 

Bleibt anzumerken, dass es einen großen qualitativen Unterschied macht, ob die Schaumweine traditionell hergestellt werden - also durch Flaschengärung (méthode traditionelle - früher méthode champenoise) oder durch Verfahren, bei denen dem vergorenen Wein Kohlensäure zugesetzt wurde. Nur bei der traditionellen Methode lohnt es sich, auch qualitativ hochwertige Weine zu Sekt zu verarbeiten.

 

Dass aber auch die einfachen Schaumweine ihre Berechtigung haben können, wenn auch vielleicht nicht für den Jahreswechsel, zeigt der Lambrusco.

 

 

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